Dr. Hans-Udo Schneider, Sprecher des SPD-Arbeitskreises "Schule" Bildung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft. Aber gewährleistet das deutsche Bildungssystem das noch? Das Abschneiden deutscher Schülerinnen und Schüler bei internationalen Vergleichstests lassen da erhebliche Zweifel aufkommen. Und wie sieht das Bildungssystem in Dorsten aus? Dr. Hans-Udo Schneider präsentierte auf dem SPD-Stadtparteitag die ersten Ergebnisse des Arbeitskreises Schule:
Die Ist-Situation:
- Jahr für Jahr hinterlässt unser Schulsystem viel zu viele Bildungsverlierer. Die Quote der Migranten ohne Schulabschluß ist deutlich höher als im Landesdurchschnitt.
- Der Elternwille wird grob missachtet, jedes Jahr werden 100 und mehr Schülerinnen und Schüler an den Gesamtschulen in Barkenberg und Schermbeck abgelehnt, weil die Kapazitäten nicht ausreichen.
- Der demographische Wandel wirkt sich auf alle Schulformen aus. Bereits heute wird mehr oder weniger offen über die Schließung der Gerhard-Hauptmann-Realschule gesprochen. Käme es soweit, hätte der Stadtteil Hervest-Dorsten überhaupt keine weiterführende Schule mehr!
Die Soll-Situation:
- eine bildungsgerechte Schule für alle
- eine anspruchsvolle Schule
- eine werteorientierte Schule
- eine integrative Schule
- eine erfolgsorientierte Schule ohne Sitzenbleiben
- eine lebendige Schule
Die Forderungen:
- Die Stadt Dorsten muß jetzt handeln.
- Der Schulentwicklungsplan ist weiter zu entwickeln – unter Beteiligung der Bevölkerung. Dazu gehört auch die Prüfung, ob in Dorsten eine Gemeinschaftsschule gegründet werden soll.
- Ein kommunaler Arbeitskreis für Inklusion muß gegründet werden.
Anträge:
I. Inklusion
1. Der Rat beschließt, dass Inklusion ein zentrales Anliegen der Stadt Dorsten ist, das sie auf allen Ebenen voranzubringen wird.
2. Die Stadt Dorsten verpflichtet die Verwaltung, in Zusammenarbeit mit dem Schulausschuss einen kommunalen Inklusionsplan als Bestandteil der
Schulentwicklungsplanung zu erstellen.
3. Es wird ein Arbeitskreis Inklusion eingerichtet. Der Arbeitskreis soll die Entwicklung der Inklusion in Dorsten koordinieren, Akteure und Interessenten vernetzen und Prozess federführend voranbringen.
II. Beteiligung am Modell
Gemeinschaftsschule / Eltern - Befragung
Der demographische Wandel gefährdet bereits kurzfristig den Bestand mehrerer Schulen in der Sekundarstufe. Die Stadt wird beauftragt, sich mit einem inklusiven Konzept am Modell Gemeinschaftsschule zu beteiligen. Dabei sollte das „Projekt Soziale Stadt Hervest“ mit in die Überlegungen einbezogen werden.