Dirk Schult, SPD-Ratsherr aus Holsterhausen. Die Gladbecker Bürgerinnen und Bürger entscheiden am 25. März über den Ausbau der B 224 zur A 52. In einem Ratsbürgerentscheid dürfen sie entscheiden, ob sich die Stadt Glabeck an der Finanzierung eines ca. 1,5 km langen Tunnels auf Gladbecker Stadtgebiet beteiligen soll, wenn die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Es geht um einen Kostenanteil von rund 2 Mio. Euro.
Während die Gladbecker Bevölkerung erbittert um das Für und Wider diskutiert, hofft Dorsten auf ein „Ja“. Wird die B 224 zur A 52 ausgebaut, dann erhält der Industriepark Dorsten/ Marl endlich einen vollwertigen Autobahnanschluß an die A 2.
Die A 52 ist ein Flickenteppich – zwischen Haltern und dem Niederrheingebiet gibt es viele Teilstücke dieser Autobahn, unterbrochen immer wieder durch Landes- und Bundesstraßen. So wie zwischen Essen-Nord und Gelsenkirchen – dieses Teilstück, zur Zeit die Bundesstraße 224, soll zur Autobahn A 52 ausgebaut werden. Damit würde die Lücke zwischen Essen (Autobahnkreuz zur A 42) und Gelsenkirchen geschlossen.
Auf Gladbecker Stadtgebiet soll die Autobahn in einem ca. 1,5 km langen Tunnel verschwinden. Zusätzlich geplant sind zwei Anschlußstellen sowie der Bau eines großen Autobahnkreuzes zur A 2 im Bereich von Schloß Wittringen.
Kritiker befürchten zusätzliches Verkehrsaufkommen, Lärm, Schmutz und Autoabgase. Befürworter verweisen auf den Tunnel, durch den Gladbeck wieder zusammen wachsen könnte. Heute teilt die B 224 Gladbeck in zwei Hälften, die nur über wenige Straßen verbunden sind. Vorteil der Tunnellösung: Es könnte eine grüne Achse entstehen, und über den Tunneldeckel könnten neue Verbindungen zwischen den Gladbecker Hälften links und rechts der B 224 errichtet werden.
Ganz bewußt haben die Gladbecker Kommunalpolitiker darauf verzichtet, die Entscheidung über den städtischen Baukostenanteil in den Ratsgremien zu treffen; vielmehr sind nun die Gladbeckerinnen und Gladbecker im sog. Ratsbürgerentscheid dazu aufgerufen, sich für oder gegen die Kostenbeteiligung und damit für oder gegen die A 52 zu entscheiden.
Die umliegenden Städte hoffen auf ein Gladbecker „Ja“. Beispiel Industriepark Dorsten/ Marl. Das Dorsten-/ Marler Teilstück der A 52 liegt zwar in verkehrsgünstiger Nähe zum Industriepark, aber auf Gladbecker Stadtgebiet ist dann Schluß: Ampeln auf der B 224 hemmen den Verkehrsfluß, Kilometer lange Staus sind die Folge. Kommt der A 52-Ausbau, dann erhält der Industriepark Dorsten/ Marl endlich einen direkten Anschluß an die große Autobahn A 2.