Der rotgrüne Bürgermeisterkandidat Dr. Hans-Udo Schneider hat sein Schulkonzept für Dorsten jetzt übersichtlich in einer Kurzform zusammengefaßt:
Auch wenn die Schulpolitik in erster Linie Ländersache ist, bin ich gerne bereit, die schulpolitische Auseinandersetzung zu führen. Aber dann bitte ohne Verdächtigungen und Unterstellungen. Meine Positionen und Zielvorstellungen zur Schulpolitik sind klar:
1. Das Schulsystem in NRW ist überholt und nicht mehr zukunftsfähig. Das ist seit Jahrzehnten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis, der sich mittlerweile die meisten Verbände und Organisationen (Kirchen, Gewerkschaften, Unternehmen) angeschlossen haben. Die CDU weiß das. Hier liegt ihr Schwachpunkt. Deshalb möchte sie am liebsten wieder einen Schulkampf führen. Das führt in die Irre. Unsere Frage muss lauten: Wie können wir Bildung und Integration fördern?
2. Mein Respekt gilt deshalb den Eltern, die sich für das Gymnasium oder die Realschule entscheiden.
Mein Respekt gilt aber gleichermaßen allen Eltern, die sich für die Gesamtschule entscheiden, aber abgewiesen werden. Ihr Wille wird seit Jahren auch in Dorsten sträflich vernachlässigt, ja mit Füßen getreten. Das spaltet die Gesellschaft, das verhindert Integration.
3. Die Hauptschule hat sich in NRW zu einer Restschule entwickelt. Sie diskriminiert Schüler, Eltern und Lehrer gleichermaßen. Das lässt sich auch durch Schönreden nicht verändern. Siebzig Prozent der Abgänger von Hauptschulen landen in Warteschleifen und in der Arbeitslosigkeit. Soll das so weitergehen? Mit Kosmetik lässt sich das nicht verbessern. Hier sind strukturelle Veränderungen notwendig!
4. Die frühe Selektion der Grundschüler ist ebenfalls nicht zukunftsfähig. Sie wirkt der Integration entgegen und beschädigt insbesondere Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund.
5. Von daher lautet meine Alternative: Ich spreche mich für ein Schulsystem aus, dass in zwei Strängen nach der 6. Grundschulklasse zum Abitur führt: In der Form des klassischen Gymnasiums nach insgesamt 12 Schuljahren und in der Form der Gemeinschaftsschule nach insgesamt 13 Schuljahren.