Nicht vergessen: Deutschland war auch schon Empfängerland
Seit Jahren erleben wir, dass nach kriegerischen Konflikten oder humanitären Katastrophen, sogenannte Geberkonferenzen am Sitz der UN oder der EU einberufen werden. So wie jetzt gerade wieder in New York. Diesmal stand Syrien über der humanitären „Spendenliste“. Statt der erwarteten 6 Milliarden Dollar, sollen es nur knapp 4 Milliarden gewesen sein, die die internationale Gemeinschaft zur Linderung der Not bereitstellen will. Deutschland ist immerhin mit 1 Milliarde als größtes Geberland dabei! Kommt das Geld da an, wo es dringend gebraucht wird? Tatsächlich klagen nämlich nicht wenige sogenannte Empfängerländer, dass es bei den Absichtserklärungen geblieben ist. Blicken wir aber noch einmal nach Syrien. Bei der genannten Geberkonferenz ging es nicht um den Wiederaufbau des Landes, sondern um die Linderung der Not vor Ort. Eine Zahl, die zum Nachdenken anregt: Um einen Bedürftigen vor Ort zu unterstützen, müssen ca. 50 Cent/Tag „in die Hand“ genommen werden. Wird aus dem Bedürftigen vor Ort ein Flüchtling in Deutschland, sind es 50 Euro/Tag. So die Aussagen der UN- Welternährungsbehörde.
Bevor wir selbstgerecht hinterfragen ob das alles Sinn macht, sollten wir uns daran erinnern, dass Deutschland nach 1945 ebenfalls „Teilnehmer“ einer Geberkonferenz war. Als Empfänger!
Eine Anmerkung von Dirk Hartwich, SPD-Ortsverein Rhade